Aus dem 14. Jahrhundert stammen die Fresken, die zur Belehrung
und Vertiefung des christlichen Glaubens beitrugen. Auf der
Schildbogenwand an der Nordseite des Chors wird auf der rechten
Hälfte die Geburt Jesu, auf der linken die Anbetung der drei
Weisen aus dem Morgenland dargestellt. Weiter sind auf den
anderen beiden Wänden Reste von Apostelfiguren zu sehen, ferner
eine weibliche Heilige, ein Engel mit Spruchband und schließlich
ein Bildnis Papst Sylvesters, zu dessen Füßen ein getöteter
Drache liegt. Die Kirche war den beiden Heiligen Sylvester und
Cornelius gewidmet.
Durch die Reformation wurde die Asbacher Kirche eine
evangelisch-reformierte Kirche. Weitere Umbaumaßnahmen fanden in
den Jahren 1562/63 statt. Dabei wurde die noch heute genutzte
Steinkanzel gesetzt. Durch die Kriegswirren des 30-jährigen
Krieges wurde die Kirche beschädigt, so dass in den Jahren
1655/56 erneut Renovierungsmaßnahmen nötig wurden, u.a. eine
Neueindeckung des Kirchendaches. Um das Jahr 1680 wurden von
Schweizer Einwanderern die Kirchenbänke erneuert. 1698 wurde die
Benutzung |
der Kirchen durch alleKonfessionen angeordnet, so dass die
Asbacher Kirche nun allen Konfessionen offenstand. Dieses „Simultaneum“
währte allerdings nur bis 1705.
Nachdem der Bauzustand der Kirche arg zu wünschen übrig
ließ, wurde 1752 mit dem Neubau des Langhauses begonnen und
1779 der Turm, bisher im Oberbereich aus Holz, „hochgemauert“.
Der frühere Zugang zum alten Chor wurde 1777 zugemauert.
In den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Innere
der Kirche komplett neu gestaltet: Der Chor, zuvor
jahrzehntelang als Abstellraum genutzt, wurde wieder
geöffnet und wiederhergestellt, die Nordempore wurde
entfernt und die Orgel auf die Westempore versetzt. Die
Bankreihen wurden durch Stühle ersetzt. Der Holzaltar wich
einem Steinaltar. Die holzverkleidete Sakristei im Inneren
der Kirche verschwand und wurde durch einen seitlichen Anbau
ersetzt. Schließlich wurde im Chorraum ein aus dem Jahr 1619
stammender Taufstein aufgestellt: ein Geschenk der Mosbacher
Kirchengemeinde. |